Geschrieben am 14. 10. 2019

Historische Sternwarte in Göttingen

Egal, ob Du sie als "Historische Sternwarte Göttingen" oder als "Gauß`sche Sternwarte" kennst, sie ist eine wichtige Sehenswürdigkeit in Göttingen. Gerne möchten wir Dir die Geschichte der Sternwarte etwas näher bringen, so kannst Du bei Deinem Besuch gleich mit etwas Wissen auftrumpfen! 😉


Teleskop gezeichnet

Die Sternwarte in Göttingen wurde zwischen 1803 und 1816 erbaut. Damals lag der Bau noch vor den Toren der Stadt Göttingen. Wichtig bei der Erstellung waren die Eigenschaften Festigkeit, Bequemlichkeit und Schönheit. Die Festigkeit war wichtig, um Instrumente erschütterungsfrei aufzustellen. Teilweise sind Originalinstrumente noch heute im Besitz der Universität Göttingen. Da die Sternwarte auch in der Nacht zugänglich sein musste, sollte der Zugang möglichst bequem sein. Zur Schönheit trugen (und tragen bis heute noch) die beiden Meridiansäle bei. In ihnen wurden jeweils ein Meridiankreis aufgestellt. Diese waren wichtig für eine exakte Orts- und Zeitmessung und um die Sternkoordinationen zu bestimmen.
 
Von 1816 bis zu seinem Tod 1855 war Carl Friedrich Gauß der Direktor der Sternwarte in Göttingen. Nach seinem Tod wurde erstmals keine Astronomie mehr in der Universitäts-Sternwarte betrieben. 1868 kam es dann zur Teilung der praktischen und theoretischen Abteilung der Forschungseinrichtungen für Astronomie und Erdmagnetismus. Der theoretische Bereich zog 1898 auf den Göttinger Hainberg als "Institut für Geophysik". Ab 1901 wurde die Historische Sternwarte in Göttingen dann zu einem begehrten Platz für Astrophysik.
 
2005 ist der Bereich der Astrophysik in den Neubau der Georg-August-Universität für Physik umgezogen. Anschließend wurde das Gebäude in der Zeit von Anfang 2007 bis Ende 2008 nach Vorlage der alten Baupläne renoviert. Alle zwischenzeitlichen Umbauten wurden rückgängig gemacht, sodass nach Möglichkeit der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden konnte. Die "neue Sternwarte" bietet nun Kapazitäten für verschiedene wissenschaftliche Veranstaltungen und Vorträge der Universität Göttingen. Vorbehaltlich werden die Räumlichkeiten allerdings vom Präsidium und dem Lichtenberg-Kolleg genutzt.
 
Auch die Kuppel der Sternwarte Göttingen wurde durch die Unterstützung der Gauß-Kuppel-Gemeinschaft sowie Göttinger Firmen renoviert. Sie erinnert an die frühen Forschungstätigkeiten und ist ein historisches Schmuckstück.


Jetzt ist es genug mit der Geschichte! 😉 Und nun fragst Du Dich, wie Du Dich auf die Spuren von Carl Friedrich Gauß in der Sternwarte begeben kannst?! Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Der Göttingen Tourismus bietet in unregelmäßigen Abständen öffentliche Führungen an sowie Gruppenführungen. Ebenso werden von unterschiedlichen Anbietern Gruppenführungen durch die Sternwarte angeboten.

Die Georg-August-Universität hat sich etwas besonderes ausgedacht. Sie bietet die öffentlichen Führungen durch die Göttinger Sternwarte mit zusätzlicher Beobachtungen von verschiedenen Monden, Planeten und Galaxien an. So kannst Du, je nach Wetterlage, während der Führung durch das 50-cm-Spiegelteleskop schauen. Außerdem werden die Einrichtungen des Institutes gezeigt sowie eine halbstündige Präsentation zu aktuellen Themen. Nächste Termine findest Du HIER.

Sterne am Himmel

Solltest Du nach dem ganzen "Sterne schauen" hungrig sein, befindet sich das Restaurant "Kepler" in unmittelbarer Nähe der Sternwarte.

Und wir vom Unterwegs Göttingen - Team freuen uns auf Deinen nächsten Besuch in der Rote Straße 31 und beraten Dich gerne zu passender Outdoor-Kleidung und -Ausrüstung für Deine nächste Tour unter'm Sternenhimmel!